150 Jahre Feuerwehr Dingolfing – Teil VII


Vorfreu­de auf ein gro­ßes Fest in der Kreis­stadt

Feuerwehrarbeit ist freiwillig, die beeindruckende Bilanz: Jeder aktive Dingolfinger Feuerwehrler hat letztes Jahr im Schnitt 113 Stunden für das Gemeinwohl gearbeitet. Das sind 14 normale Arbeitstage und in diesem Jahr dürften es noch ein bissel mehr sein. Denn für das große Fest zum 150. Geburtstag hat jeder nochmal ein paar Stunden drauf gelegt. Zum Beispiel, wenn kommende Woche das Festzelt hergerichtet wird.

Am nächsten Donnerstag muss alles fertig sein, denn dann geht das lange Feierwochenende der Feuerwehr los mit „Bavarian Rock’n Roll“ und der „Spider Murphy Gang“. Und alle können mitsingen!

„In der Muttersprache schreiben und singen, da tut man sich leichter“ hat Bandgründer Günther Sigl in einem Radiointerview erzählt, „da kann man alles ausdrücken und aus einem anderen Fundus schöpfen. Es ist einfacher als in Englisch und authentischer. An Frosch im Hals und Schwammerl in die Knia – da weiß jeder was ich mein und da hat sich auch bis heut nix dran geändert!“ Die Spider Murphy Gang gibt es schon über 40 Jahre und die reißen noch immer ihr Publikum mit. Die Tanzfläche wird schon vorbereitet!

Michael Kolmeder und Michael Köppl übergeben der Festmutter Uschi Bubenhofer und dem Schirmherren Josef Pellkofer die Eintrittskarten.

Am Nikolausmarkt oder am Maibaumfest haben Veronika Saller und ihre Kameraden von der Feuerwehr schon fleißig Tickets an ihrem Stand verkauft. Auch Schirmherr Josef Pellkofer und Festmutter Uschi Bubenhofer haben schon ihre Eintrittskarten. Die Feuerwehr hat für die beiden die Tickets mit der Nummer eins und zwei reserviert. Am Freitag geht es dann flott weiter mit der Feierei für alle Dingolfinger: „Da Huawa da Meier und I“, drei coole Typen mischen im Festzelt auf. Voll Bayerisch versteht sich. „Wer sie nicht kennt, hat was verpasst“ sagen Kritiker. Eine Mischung aus Witz und Wahrheit. Manuela aus Landau hat sich für sich und ihre Freude gleich ein halbes Dutzend Tickets gesichert. „Die sind einmalig!“ sagt sie, „die sind lustig, unterhaltsam, mal ham sie hinterfotzige Texte, mal nachdenkliche. „Aber“ meint die junge Frau – „de san immer niederbayrisch charmant!“ Ein Highlight, für das man Karten bei den üblichen Vorverkaufsstellen bekommt und auch am Freitag an der Abendkasse. Viele freiwillige, ehrenamtliche Stunden haben Schriftführer Thomas Layh und sein Team mit dem Schreiben der Festschrift verbracht. Die gehört zum Gründungsfest einfach dazu. Weil dadurch die Chronik der Feuerwehr weiterführt wird und das wichtigste aus den letzten 150 Jahren aufgezeichnet ist. Da werden historische Bilder aus dem Feuerwehrarchiv geholt und gesichtet.

Anno 1952. Es waren einmal ein Festmädchen und ein Taferlbua. Vor Josef, dem Taferlbuam, steht das Festmädchen Renate. Heute sind die beiden schon lange ein Ehepaar: Josef und Renate Zeiler.

Ein Bild ist bemerkenswert: Da steht ein stolzer Taferlbua hinter einem feschen Festmädchen. Der Taferlbua ist inzwischen seit 60 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr Dingolfing, war lange Jahre Kreisbrandinspektor und auch Kommandant. Sein Name: Josef Zeiler. Das hübsche Festmädchen vor ihm heißt übrigens Renate und ist seine Frau geworden. In der Festschrift steht auch viel über die Feuerwehrarbeit, so dass das Büchlein nicht nur für Feuerwehr-Fachmenschen interessant ist, sondern auch für jeden Dingolfinger Bürger. Ab Donnerstag gibt’s die Festschrift im Bruckstadel, im Museum Herzogsburg, bei Skribo Wälischmiller, am Festsonntag natürlich auch im Festzelt und nachher bei der Feuerwehr.

Donnerstag und Freitag feiert die Feuerwehr mit allen Dingolfingern im Festzelt auf der Zirkuswiese ihren Geburtstag. Am Samstag heißt es einen Tag durchschnaufen. Denn die Feuerwehr hat dann einen internen Festabend in der Stadthalle für die befreundeten Feuerwehren. Falls am Samstag Bayern 1 Moderator Tilmann Schöberl den Dingolfingern über den Weg läuft – er moderiert den Festabend. Schließlich besteht eine alte Verbundenheit zu ihm, da die Feuerwehr bei der Bayern 1 Sommerreise 2008 den Wettbewerb zur besten „Bayern 1-Feuerwehr“ und eine Reise nach Indianapolis gewonnen hat.

Der Festsonntag als Höhepunkt

Die Feuerwehr Dingolfing freut sich darauf mit der gesamten Dingolfinger Bevölkerung den 150. Geburtstag zu feiern. Mit dabei sind auch die beiden Taferlbuam: Edin Babic (links) und Louis Vogginger (rechts) und Christian Steinberger (nicht im Bild).

Die Besucher können früh um halb neun beim Weißwurstfrühstück im Festzelt dabei sein und dann anschließend zum Gottesdienst in die festlich geschmückte Eishalle ziehen. Um 14 Uhr zieht dann der Festzug durch Dingolfing, auf der Dr.-Josef-Hastreiter-Straße zum Marienplatz, in die Fischerei, an der Feuerwehr vorbei, über die Bräuhausgasse und zurück zum Festzelt.

Die Feuerwehr freut sich über alle, die dabei sind und winken. Und wenn dann noch die Anwohner die Häuser und Gärten festlich schmücken, wird´s doppelt so schön. Die Festmädchen schlüpfen dann in ihre schicken neuen Dirndl, die Feuerwehrler schmeißen sich in die Uniformen, die Taferlbuam sind dabei, die Fahnenträger, befreundete Feuerwehren und viele Dingolfinger Vereine. Im Festzelt gibt es danach ein kühles Bier, ein Glasl Prosecco. So soll der Sonntag schön ausklingen. Klingt gut – Aber: Es ist doch Fußball!

Schirmherr Josef Pellkofer hofft mit Frau Gabi auf schönes Wetter.

Anpfiff ist um 17 Uhr, Deutschland gegen Mexiko! Das erste Spiel von Deutschland bei der Weltmeisterschaft in Russland. Kein Problem, denn auch daran haben die Feuerwehrkameraden gedacht. Es gibt die Möglichkeit, das Spiel im Festzelt zu sehen und draußen im Biergarten. Public Viewing für alle! Und das Wetter: Das spielt bestimmt mit – schließlich war der Schirmherr in Altötting.

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