KFV-Verbandsversammlung

Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes mit Wahlen und Ehrungen

Versammlung

Es war die 28. Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Dingolfing-Landau (KFV), zu der Kreisbrandrat Josef Kramhöller in der Dingolfinger Stadthalle begrüßte. Mit großer Dankbarkeit gedachte man der seit Gründung des Verbandes verstorbenen Mitglieder. In ihrem Sinne wolle man weiterhin für Schutz und Hilfe eintreten. Von 94 Mitgliedswehren waren beachtliche 92 anwesend.

In seinem Bericht ging Kramhöller auf den Kreisfeuerwehrverband und dessen Tätigkeiten näher ein. Er besteht aus 93 Freiwilligen Feuerwehren und der Werkfeuerwehr BMW Dingolfing. Der Kreisbrandrat weiß „großzügige Partner“ um sich, die für solide finanzielle Grundlagen sorgen und einige Projekte ermöglichen.

Ehrungen

Im Rahmen der Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Dingolfing-Landau hatte Kreisbrandrat Josef Kramhöller die große Ehre, Kameraden für ihr besonderes ehrenamtliches Engagement auszuzeichnen und damit deren Leistung und Arbeit zu würdigen.

Geehrt wurde mit dem niederbayerischen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber des Bezirksfeuerwehrverbandes Niederbayern. Sie erging an: Franz Altenbuchner (Feuerwehr Prunn), Werner Asanger (Feuerwehr Haberskirchen), Stefan Klostermeier (Feuerwehr Tunding), Hermann Käser (Feuerwehr Dingolfing), Manfred Marchl (Feuerwehr Niederhöcking), Leonhard Moser (Feuerwehr Möding) und Josef Neumeier (Feuerwehr Niederviehbach).

Werner Asanger (Feuerwehr Haberskirchen) ist seit 1988 Mitglied und wurde 1997 zum ersten Kommandanten gewählt. Er brachte sich beim Festausschuss des 100-jährigen Gründungsfest und als Marktrat und dritter Bürgermeister bei wichtigen Entscheidungen ein.

Seit 1990 gehört Stefan Klostermeier der Feuerwehr Tunding an – davon sechs Jahre als Fähnrich und sechs Jahre als Zweiter Kommandant. 2006 wählte man ihn auf zwölf Jahre zum ersten Kommandanten. Engagement zeigte er beim Bau des Gerätehauses in den Jahren 2007/2008 und bei der Beschaffung des TSF im Jahr 2011.

Von der Feuerwehr Dingolfing wurde Hermann Käser ausgezeichnet, der schon seit 1976 dem Verein angehört. 1999 schenkten ihm die Mitglieder das Vertrauen und wählten ihn zum ersten Vereinsvorsitzenden. Zwölf Jahre hatte er das vielfältige Vereinsleben der Wehr geleitet und mitgestaltet. Auch nach seiner Amtszeit habe er seine technischen Fähigkeiten in den verschiedensten Bereichen weiter eingebracht.

Verlesung der Laudatio.
Erster Kommandant, Hermann Käser, Erster Vorstand und KBR.

Josef Neumeier ist seit 1983 aktives Feuerwehrmitglied in Niederviehbach. Bereits ab 1984 habe er dann elf Jahre lang als Schriftführer und Kassier in der Vorstandschaft mitgearbeitet. 1995 wählte ihn die Versammlung zum ersten Kommandanten. Beachtliche 18 Jahre hat er auf diesem verantwortungsvollen Posten die Geschicke der Heimatwehr gelenkt. Darüber hinaus hatte er bei zwei Gründungsfesten im Festausschuss mitgearbeitet. In seiner Wehr trägt er mittlerweile den Titel des Ehrenkommandanten.

Sieben verdiente Kräfte erhielten das Niederbayerische Feuerwehr-Ehrenkreuz ins Silber.
Neue Ehrenmitglieder des KFV Dingolfing-Landau

Es ist eine Tradition und ein Zeichen der Dankbarkeit, dass Vereine besonders verdienten Mitgliedern die Ehrenmitgliedschaft aussprechen können. Aus diesen Gründen durfte auch der KFV drei Mitgliedern, die sich um den Verband in besonderer Weise verdient gemacht haben, die Ehrenmitgliedschaft aussprechen.

Ehrenkreisbrandinspektor Dionys Härtl habe schon im Vorfeld der Gründungsversammlung im Januar 1995 deren Vorbereitung unterstützt und in seiner Inspektion die Notwendigkeit eines Zusammenschlusses der Landkreiswehren vertreten. Er war praktisch vom ersten Tag an mit dabei, bis er dann aufgrund der gesetzlichen Altersgrenze im Februar 2021 aus der Führungsmannschaft ausgeschieden ist.

Ehrenkreisbrandinspektor Hans Maier war als Kreisbrandinspektor des KBI-Bereichs Dingolfing seit 1996 im Verbandsvorstand vertreten. In diesen knapp 25 Jahren brachte er sein fundiertes Fachwissen und seine Erfahrung in die Verbandsarbeit ein. Eine sehr lange Zeit an der Spitze ging dann für ihn mit Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze und dem Ausscheiden aus dem Amt des Kreisbrandinspektors im Februar 2021 zu Ende.

Josef Koch wurde als Vereinsvorsitzender der Feuerwehr Mengkofen schon zwei Jahre nach der Gründung des KFV von den Kollegen zum Vertreter der Vereinsvorsitzenden der Inspektion Dingolfing in den Verbandsausschuss gewählt. 24 Jahre hatte er dieses Amt mit Freude ausgeübt und die Belange der Vorstandskollegen vertreten. Als er das Amt des Vorsitzenden in der Ortswehr abgegeben hat, ist er im Oktober 2021 auch aus dem Verbandsausschuss ausgeschieden. In Würdigung der außerordentlichen Verdienste um den Kreisfeuerwehrverband Dingolfing-Landau durfte KBR Josef Kramhöller mit einer Urkunde die Ehrenmitgliedschaft aussprechen.

Dionys Härtl, Hans Maier und Josef Koch sind neue Ehrenmitglieder.
Dank ausgesprochen

MdB Max Straubinger dankte im Grußwort für die hervorragende Arbeit des Kreisfeuerwehrverbandes. Dass 218 junge Menschen das Jugendleistungsabzeichen abgelegt und rund 400 Jugendliche für das Feuerwehrwesen gewonnen werden konnte, sei eine herausragende Leistung. Landrat Werner Bumeder ging auf das Black-Out-Szenario ein. Natürlich setze man hier auch auf die Feuerwehren, „weil wir uns auf Euch verlassen können“.

Und MdL Dr. Petra Loibl berichtete, dass man im Landtag 55 Millionen Euro im Haushalt für das Feuerwehrwesen eingeplant habe, weil man um die Wichtigkeit wisse. Stellvertretend für die Bürgermeister dankte Armin Grassinger. Das Aufgabenfeld habe sich stark gewandelt, doch die Bürger dürfen auf die hervorragende Ausbildung der Kräfte vertrauen. Die steigenden Einwohnerzahlen, das steigende Verkehrsaufkommen und der Wandel des Aufgabenprofils sorgen für deutliche höhere Einsatzzahlen, verlangen eine umfangreichere Ausbildung und ein vielfältigeres Equipment.

Fortbildung zahlt sich aus

Seit 2011 wird das „Fahrsicherheitstraining für Fahrer von Einsatzfahrzeugen“ unvermindert gut angenommen. 42 Kontingentplätze standen zur Verfügung, sie wurden allesamt belegt. KBM Heinz Klinger leitete die Aktion.

Die praktische Ausbildung wird mit dem Einsatzfahrzeug der eigenen Feuerwehr durchgeführt. Der Schwerpunkt liegt auf dem frühzeitigen Erkennen von kritischen Verkehrssituationen. Die Aktion mit der treffenden Bezeichnung „Risiko raus“ wurde im Jahr 2011 auf Initiative des LFV Bayern ins Leben gerufen. Seither haben 394 Teilnehmer das Fahrertraining absolviert und der KFV übernahm dabei Unkostenbeiträge in Höhe von rund 14.000 Euro.

Im Mai hatte man die seltene Gelegenheit am „Ausbildungszug Gefahrgut“ der DB ausgiebig zu üben. Mit Unterstützung von Christian Falch als Notfallmanager der Bahn, konnte dieser für den Landkreis geordert werden und stand inklusive eines Ausbilderteams zur Verfügung. An der Gleisanlage am Betriebsgelände der Firma Develey in Dingolfing wurden so optimale Voraussetzungen für eine dreitägige Gefahrgutausbildung geboten. Die Schulung begann mit der Begutachtung des Aufbaus eines Tankwagens und der Erklärung der vorhandenen Armaturen und deren Funktionsweisen.

Die Ausbilder der Deutschen Bahn gingen dabei auf alle für den Feuerwehreinsatz relevanten Maßnahmen und Einrichtungen ein. An den Tankwagen konnten die realistischen Einsatzszenarien simuliert werden, wie zum Beispiel Leckagen an verschiedenen Stellen. An mehreren Stellen musste mit Auffangbehältern die austretende Flüssigkeit aufgefangen werden, um größere Umweltschäden zu vermeiden. Immer wieder ging es darum, durch Absperr- oder Abdichtmaßnahmen den Gefahrstoffaustritt einzudämmen oder zu stoppen. Der ordnungsgemäße Betrieb der Personal-Dekontamination bedarf auch einer entsprechenden Überwachung. 138 Teilnehmer von neun Freiwilligen Feuerwehren und der Werkfeuerwehr BMW waren vertreten.

Im April dieses Jahres beteiligten sich der Verband an einem vom LFV-Bayern organisierten Hilfskonvoi im Rahmen der Ukraine-Hilfe. Ziel dieser Hilfsaktion war es, dringend benötigte feuerwehrtechnische Ausrüstung und Fahrzeuge für die ukrainischen Feuerwehren an eine Übergabestelle nach Krakau in Polen zu bringen. Von dort aus erfolgte die Übergabe vom polnischen Feuerwehrverband an den ukrainischen Katastrophenschutz. Die gespendeten Einsatzfahrzeuge wurden nach Nisko verlegt. Das nüchterne, beeindruckende Fazit der Aktion: Zehn Tage Vorlaufzeit, vier Tage Marschdauer, 2.200 Kilometer Strecke, 30 Fahrzeuge und 200 Paletten Ausrüstung sowie neun Einsatzfahrzeuge.

Um bei der Abnahme von Leistungsprüfungen künftig noch flexibler aufgestellt zu sein, wurden für alle Gebiets-KBM und für die beiden Kreisbrandinspektoren große Taschen mit einheitlicher Ausstattung beschafft. Ein großer und wichtiger Bereich der Verbandsarbeit ist die Unterstützung und Förderung der Jugendarbeit.

Besonders nach über zwei Jahren Stillstand müsse man hier wieder größte Anstrengungen unternehmen, um Nachwuchskräfte bei der Stange zu halten und neue zu gewinnen. Die beiden Jugendtage, als zentrale Veranstaltungen für die Feuerwehrjugend, gaben allen Grund zu vorsichtigem Optimismus. Zwei hervorragend organisierte Veranstaltungen führte man durch mit insgesamt 218 Teilnehmern. Zehn praktische Übungen und eine theoretische Prüfung waren innerhalb einer vorgegebenen Sollzeit zu absolvieren. Als verdienten Lohn gibt es dann das begehrte Jugendleistungsabzeichen. Bisher wurden 26 zentrale Jugendtage mit über 55.000 Euro gefördert.

Als weitere Unterstützung für die Jugendarbeit bei den Mitgliedswehren habe man 1998 die sogenannte Grundförderung für Feuerwehranwärter ins Leben gerufen. Jede Feuerwehr erhält jährlich einen kleinen Zuschuss pro Jugendlichen für die Jugendarbeit, seit 1998 sind es schon über 62.000 Euro, die an die Mitgliedswehren gingen. Nach wie vor könne die Möglichkeit genutzt werden, sich über den KFV Werbeträger zur Jugend- und Nachwuchsgewinnung auszuleihen. Außerdem nutzte er den Rahmen, um auf die Bestellung des Feuerwehrkalenders 2023 hinzuweisen.

Eingeladen wurde auch zur Infoveranstaltung für alle Kommandanten und Vereinsvorsitzenden am Sonntag, 11. Dezember, um 9 Uhr in der Stadthalle Dingolfing. Inhalte sind Verfahrenswege und Zuständigkeiten bei Lehrgangsanmeldungen, Leistungsprüfungen, Ehrungen, Neuwahlen, Änderungsmeldungen, Fristen und vieles mehr – alles, was für das Tagesgeschäft wichtig ist.

Dankesworte

Am Ende richtete Kramhöller ein großes Dankeschön an die gesamte Vorstandschaft, den Verbandsausschuss und die Führungsdienstgrade des Landkreises sowie an alle Feuerwehren für ihre Mitarbeit bei den Aktivitäten. Im Besonderen dankte er Landrat Werner Bumeder sowie den Abgeordneten, Bürgermeistern, Mitgliedern des Kreisausschusses und Kreistags sowie den Mitarbeitern des Landratsamtes für die laufende Unterstützung. Ein Dankeschön ging auch an die Polizei, den Rettungsdienst und der ILS Landshut für die sehr kollegiale und unkomplizierte Zusammenarbeit.

Spende von Saugkörben
Die Bürgermeister der Gemeinden im Landkreis durften Schwimmsaugkörbe entgegennehmen.

Die Auswirkungen von Klimaveränderungen sind in vielen Bereichen nicht mehr zu übersehen. So ist es auch ganz offensichtlich, dass Bäche und Gräben weniger Wasser führen und dort die Wasserentnahme für die Feuerwehren immer schwieriger werde.

Bei zu geringer Wassertiefe wird über den Saugkorb Luft angesaugt und damit der Saugvorgang unterbrochen. Das Ausgraben von Vertiefungen im Wasserlauf bringe zwar eine leichte Besserung aber dafür werden noch mehr Feinteile in die Pumpe gesaugt und damit der Materialverschleiß wesentlich erhöht, erklärte Kreisbrandrat Josef Kramhöller bei der Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes. Sehr gute Erfahrungen haben schon einige Wehren mit der Verwendung von Schwimmsaugkörben gemacht. Diese „schwimmen“ auf der Wasseroberfläche und benötigen nur einige Zentimeter Wassertiefe für den Saugvorgang.

Zudem werde das Einsaugen von Feinteilen erheblich verringert. Durch ein Sponsoring der Versicherungskammer Bayern haben im Jahr 2019 bereits zehn Feuerwehren des Landkreises diese Schwimmsaugkörbe erhalten. Der Verbandsausschuss habe sich nun entschlossen, dass der Kreisfeuerwehrverband dieses sehr wichtige Projekt weiterführt. Man habe deshalb 15 weitere Schwimmsaugkörbe vom Typ „Amphibio Mini“ beschafft und werde jeder Gemeinde des Landkreises einen zur Verfügung stellen. Bei welchen Wehren diese dann am sinnvollsten eingesetzt werden können, sollte unter Einbindung der zuständigen Kreisbrandmeister gemeinsam festgelegt werden.

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