Großübung im Technologiezentrum TZ PULZ

90 Feuerwehrler/-innen waren im Übungseinsatz.
90 Feuerwehrler/-innen waren im Übungseinsatz.
90 Einsatzkräfte probten am TZ PULS in Dingolfing den Ernstfall In der Alarmierung ging man davon aus, dass man zu einem Brandmeldeanlageneinsatz fahre, am Ende waren sieben Feuerwehren und rund 90 Einsatzkräfte mit 14 Fahrzeugen gefordert. Vonseiten der Freiwilligen Feuerwehr Dingolfing wurde die Übung am TZ PULS ausgearbeitet. Die Einsatzleitung hierbei hatte der stellvertretende Kommandant Stefan Fischer inne. Und die Übung hatte es in sich mit verschiedenen Szenarien, die fiktiv „heraufbeschworen“ wurden. Denn im Ernstfall wäre das Aufeinandertreffen der einzelnen Faktoren so nicht möglich. Das Gebäude befindet sich auf neuestem Stand der Technik, die Ausbreitung eines Brandes oder Rauchausbreitung wäre so nicht möglich und wurde künstlich in die Übung eingespielt, um die Kräfte weiter zu fordern, erklärte der Einsatzleiter im Nachgang. Im Ernstfall würden zudem nicht so viele „Negativereignisse“ gleichzeitig auftreten. Man habe also „tief in die Kiste gegriffen“ und alle Kräfte auf unterschiedlichste Positionen stark beschäftigt. Zurück zum Ausgangspunkt: Alarmiert wurde die Wehr in Dingolfing aufgrund einer ausgelösten Brandmeldeanlage. Mit zwei Fahrzeugen war man vor Ort und stellte schnell fest: Hier brauche es mehr. Am Ende waren die fünf Stadtwehren (Dingolfing, Sossau, Teisbach, Frauenbiburg und Höfen) im Einsatz. Unterstützung erhielten sie von den Wehren aus Niederviehbach und Frichlkofen. Vier Einsatzabschnitte mit verschiedenen Übungsschwerpunkten hatte man gesetzt. Situatives Handeln und spontane Entscheidungen waren gefragt – wie im Ernstfall eben auch. 20 Personen galt es aktiv zu retten. Mit den wasserführenden Löschfahrzeugen konnte dabei die Erstversorgung mit Wasser zur Brandbekämpfung sichergestellt werden. Nichts für schwache Nerven Doch dann trat das nächste Problem auf. Ein angenommener Wasserrohrbruch in unmittelbarer Nähe brachte es mit sich, dass das Wasser aus der Isar gefördert werden musste. Mit entsprechenden Kräften hat man eine Löschleitung aufgebaut, mit einer tragbaren Pumpe das Wasser gefördert. Rund 1 200 Liter Wasser pro Minute brauchte es für die Übung, die Fördermenge wäre im Ernstfall variierbar. Dies war auch unter anderem ein Einsatzschwerpunkt der Übung. Weiterer Punkt war die Menschenrettung im Gebäude. Schwierigkeit dabei war, dass es sich um ein öffentlich zugängliches Gebäude handelt und man nie im Detail weiß, wie viele Personen sich aktuell darin befinden. Damit muss jeder Raum abgesucht werden, was sich als zeitintensiv und arbeitsaufwendig darstellt und vor allem auch viele Einsatzkräfte bedarf. Der Einsatz ist also im Laufe der Übung „aufgewachsen“, es brauchte richtige Strukturen und die Koordination aller Kräfte. Es galt zu priorisieren, wobei am Ende bescheinigt wurde, dass die taktische Umsetzung bestens gelang. „Sie können es noch!“ – da waren sich die Führungsgrade einig. Kreisbrandinspektor Helmut Huber und die Kreisbrandmeister Reiner Gillig, Johann Kulzer und Christian Schmidt bescheinigten beste Arbeit aller. Beeindruckt waren sie auch davon, dass man die Wehren bei der Übung bewusst aus bekannten Strukturen herausgerissen habe und bunt „durcheinandergewürfelt“ agieren ließ. Arbeitslevel: Hand in Hand Es zeigte sich, dass sich die einheitliche Ausbildung auszahlt. Alle Kräfte arbeiteten Hand in Hand. Von einer hochwertigen Einsatzübung mit verschiedensten Einsatzszenarien war die Rede, die genau den gewünschten Zweck erfüllt: gemeinsam üben, miteinander agieren und für den Ernstfall wichtige Erkenntnisse gewinnen. Drei Jahre konnte nicht in dieser Form geübt werden, und daher sei es umso wichtiger, dass derlei Veranstaltungen stattfinden. Bürgermeister Armin Grassinger dankte allen Kräften für deren Zeit und Aufwand. Es sei eben nicht selbstverständlich, dass schon im Ernstfall die Kräfte alles liegen und stehen lassen und ausrücken. Noch weniger, dass für eine Übung während der Woche am Ende 120 Personen ihre Freizeit aufbringen. Mit Begeisterung habe er sich ein Bild davon machen können, wie sauber, schnell und zielorientiert gearbeitet wurde. Fazit am Ende: Im Ernstfall wissen alle, was sie zu tun haben. Leider werde die Arbeit der Feuerwehren oftmals als selbstverständlich gesehen, wissen auch die Führungsgrade. Im gesamten Stadtgebiet sind es 330 aktive Kräfte auf fünf Wehren, davon 90 ehrenamtlich aktive Kräfte in der Hauptwache. Verstärkung könne man immer brauchen, ob in der Jugendgruppe oder auch Quereinsteiger. Und wenn man den Einsatzleiter Stefan Fischer fragt, warum er das macht, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen: „Weil es ein saugutes Gefühl ist, helfen zu können!“ Er weiß um die psychischen und auch physischen Belastungen, die die Einsätze mit sich bringen, doch daheimbleiben, wenn der Alarm geht, gibt es nicht. Das Geübte umsetzen können, Erfolgserlebnisse zu sehen und dann eben Menschen helfen zu können, diese Kombination mache das Ehrenamt aus. Es entstehen Freundschaften und Kontakte, die man so nicht hätte. Und je mehr Leute anpacken, desto leichter sind die Aufgaben zu schultern.

Quelle: Idowa

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