Jahreshauptversammlung

Kameradschaft

Diesen Oberbegriff bezeichnete Bürgermeister Josef Pellkofer als Bindeglied der Feuerwehr in seiner Laudatio während der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Dingolfing. Auch Vorsitzender Michael Kolmeder erklärte: „Bei der Feuerwehr zählt einzig und allein der Teamerfolg.“ Und dieser Erfolg lässt sich sehen: Im Jahr 2019 wurde die Dingolfinger Wehr zu insgesamt 238 Einsätzen gerufen. Im Schnitt hat jeder Aktive über das Jahr gesehen 96 Stunden Dienst für das Gemeinwohl geleistet – und das völlig unentgeltlich.

„Dank einer Mannschaft, auf die man sich zu jeder Tages- und Nachtzeit verlassen kann, konnte auch letztes Jahr wieder die Vielfalt der Einsätze gewohnt professionell abgewickelt werden“, unterstrich Erster Kommandant Stefan Klein. 15 Einsätze weniger musste man im Vergleich zum Vorjahr stemmen. Davon waren 46 Brandeinsätze, 96 technische und sonstige Hilfeleistungen, vier ABC-Einsätze (Schutz vor atomaren, biologischen und chemischen Gefahren), 34 Einsätze durch Brandmeldeanlagen und 58 Theater- beziehungsweise Sicherheitswachen. „Prozentual gesehen ist die technische Hilfeleistung mit 40 Prozent unser Einsatzschwerpunkt“, erklärte Klein.

Prägendste Einsätze

Weiter erinnerte er an die markantesten Einsätze des letzten Jahres. Zu mehreren Dachstuhlbränden und Verkehrsunfällen mussten die Einsatzkräfte anrücken, wie auch am 12. März, als ein Auto auf der A92 einen Lkw touchierte, daraufhin ins Schleudern kam und sich schließlich in der Mittelleitplanke verkeilte. Nachdem die Wehrkräfte das Fahrzeugdach entfernt und den Fahrer aus dem Fahrzeug befreit hatten, wurde dieser von einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus verbracht. Unvergessen bleibt auch der größte Einsatz des Jahres am 3. Juni, zu dem die Feuerwehr Dingolfing sogar über die Landkreisgrenze hinaus nach Wörth angefordert wurde. Bei dem Großbrand auf einem Recyclinghof, dessen Rauchwolken auch über das Stadtgebiet hinwegzog, waren die Dingolfinger über sieben Stunden im Einsatz und bekämpften die Flammen. Ein nicht alltäglicher Einsatz ereignete sich am 13. Juli, als man ein Pferd, das in ein Kellerloch gestürzt war, in einer nächtlichen Großaktion aus seiner misslichen Lage befreite. Ein weiterer Großbrand ereignete sich am 3. Oktober in Marklkofen, wo ein Sägespänelager in Flammen stand.

So wurden im letzten Jahr 31 Menschen gerettet oder versorgt, vier Personen wurden hilflos aufgefunden und eine Person konnte leider nur noch tot in der Wohnung gefunden werden. „Zählt man alle Einsätze, Sicherheitswachen, Ausbildungen, Übungen, Besprechungen und sonstige Tätigkeiten zusammen, dann waren im vergangenen Jahr 5.519 Personen an 676 Tagen mit 9.318,65 Stunden für die Feuerwehr Dingolfing tätig“, resümierte Kommandant Klein.

Mitgliederzuwachs

Erster Vorsitzender Michael Kolmeder blickte stolz auf die derzeitigen Mitgliederzahlen. Von 179 Mitgliedern sind derzeit 98 aktiv, darunter vier Feuerwehrfrauen. Weiterhin freut man sich über zehn Feuerwehranwärter, darunter wiederum zwei Mädchen. Hinzu kommen fünf passive, sieben Ehrenmitglieder und 69 Förderer. „Das ist ein erfreulicher Zuwachs von acht Mitgliedern gegenüber dem letzten Jahresabschluss“, so Kolmeder.

Ein ereignisreiches Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen liegt hinter der Feuerwehr. So durfte man zu runden Geburtstagen gratulieren, eine Hochzeit feiern, den traditionellen Feuerwehrball ausrichten und an zahlreichen weiteren Veranstaltungen, auch von benachbarten Feuerwehren, teilnehmen.

Einen besonderen Dank richtete Kolmeder an Bürgermeister Josef Pellkofer und Landrat Heinrich Trapp, die in diesen Funktionen zum letzten Mal an der Versammlung teilnahmen. „Du hast dich in den 18 Jahren deiner Amtszeit ganz außerordentlich und weit über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinaus um die Freiwillige Feuerwehr Dingolfing verdient gemacht“, richtete er das Wort an Pellkofer. „Du bist einer von uns und fühlst dich bei der Feuerwehr sichtlich wohl“, und so freue man sich bereits jetzt auf Pellkofers künftige private Gesellschaft als „Altbürgermeister“. Auch Landrat Trapp wurde mit persönlichen Worten bedacht: „Besonders gefreut haben wir uns über deine Aussage im DA, wie du den ersten Tag deines Ruhestands verbringen wirst – nämlich bei uns beim Maibaumaufstellen.“

Neuwahl

Nachdem Kassier Stefan Kurz den Kassenbericht vortrug und ihm von den Prüfern Michael Wolf und Siegfried Neudecker eine einwandfreie Buchführung attestiert wurde, wurde die gesamte Vorstandschaft einstimmig entlastet. Außerdem stand an diesem Abend eine Neuwahl auf der Tagesordnung. Drei Jahre lang war Lois Trübenbach als Mannschaftssprecher und Gerätewart tätig. „Lois hat sich fleißig und unermüdlich für unseren Verein engagiert“, lobte Kolmeder. Nun gab er aus persönlichen Gründen das Amt des Mannschaftssprechers frei. Unter der Wahlleitung von Josef Pellkofer wurde in einer schriftlichen Wahl Christian Stein zum neuen Mannschaftssprecher gewählt.

Neuaufnahmen, Ehrungen und Beförderungen

Per Handschlag wurden sieben neue Mitglieder von der Vorstandschaft und den beiden Kommandanten aufgenommen und offiziell verpflichtet. Neu in der Jugendgruppe sind Viktoria Buszman, Marin Milas, Kinga Motzko, Daniel Sosnowski und Christian Steinberger. Im aktiven Dienst wurden Tobias Ettengruber und Ulrich Reiser begrüßt. Außerdem feierte Stefan Wolf 2019 seine Volljährigkeit und durfte damit von der Jugendgruppe in die aktive Mannschaft übertreten. Den Neuzugängen gegenüber standen drei Abgänge.

Wie alljährlich durfte man während der Versammlung auch einigen Kameraden zu ihren Beförderungen gratulieren. Den Dienstgrad des Feuerwehrmanns erreichte Stefan Wolf. Zum Oberfeuerwehrmann wurden Daniel Habedank, René Hans, Sebastian Hilz, Max Rammelsberger, Christoph Wolf und Adrian Zukunft befördert. „Die neuen Führungskräfte haben sich die Ernennung durch ihre Ausbildung, ihr fachliches Wissen und ihren Einsatz in unserer Feuerwehr sehr verdient gemacht“, leitete Klein zur Ernennung der neuen Dienstgrade ein. Zum Löschmeister, beziehungsweise zur Löschmeisterin wurden ernannt Veronika Saller, Jürgen Niedermeier und Matthias Weigl. Zum Dienstgrad des Brandmeisters gratulierte man Alfons Schwinghammer und zum Oberbrandmeister wurde Werner Frühmorgen befördert.

Nicht zuletzt wurde die langjährige Treue einiger verdienter Mitglieder ausgezeichnet. „Jeder von Ihnen bringt eine besondere Leistung für unsere Gesellschaft“, leitete Landrat Trapp ein. „Wenn Sie diesen Dienst nicht machen würden, wo wären wir dann?“, gab Trapp zu denken, bevor er die Auszeichnungen des Landesfeuerwehrverbands übergab. Auf 40 Jahre Mitgliedschaft kann Johann Comoretto zurückblicken. 25 Jahre im Dienst der Feuerwehr sind Stefan Fischer, Jürgen Kalteis, Martin Meyer, Albert Schott und Franz Xaver Wasserburger tätig. Für 30 Jahre Dienst durfte man Michael Köppl gratulieren. Eine 20-jährige Mitgliedschaft weisen Matthias Spang, Christian Stein und Michael Wagner vor, während sich Markus Giglberger, René Hans, Sebastian Herbe und Florian Wagner über die ersten zehn Jahre freuen durften.

Zusammenarbeit der Generationen

Kreisbrandrat Josef Kramhöller zollte den Kameraden seinen größten Respekt. Der Arbeitsaufwand sei kaum überblickbar und es sei schwierig, die Balance zwischen Übungen, Einsätzen und dem gesellschaftlichen Aspekt zu finden. Positiv sei, dass in Dingolfing die Zusammenarbeit der Generationen groß geschrieben werde. Bürgermeister Pellkofer bezeichnete die Kameradschaft als besonderes Bindeglied in der Feuerwehr und freute sich schon auf die kommenden Jahre, in denen er die Feuerwehr als Förderer weiterhin unterstützen werde. Welch hohes Ansehen die Dingolfinger Wehr genießt, wurde nicht zuletzt am voll besetzten Bubenhofer-Saal deutlich, wo Vorsitzender Kolmeder eingangs auch zahlreiche Ehrengäste und Stadträte begrüßen durfte.

Vorbilder für die Jugend

Traditionell kam die Freiwillige Feuerwehr Dingolfing am Dreikönigstag zusammen, um gemeinsam während der Jahreshauptversammlung auf das vergangene Jahr zurückzublicken. „Es ist mir eine besondere Ehre, drei Mitgliedern aufgrund ihrer außergewöhnlichen Verdienste die Ehrenmitgliedschaft zu verleihen“, leitete Vorsitzender Michael Kolmeder zum Höhepunkt der Veranstaltung ein. Über diese besondere Würdigung durften sich neben Erich Glas auch Michael Hilpert und Markus Kleiner freuen. Erich Glas war 1968 der Feuerwehr Dingolfing beigetreten. „Insgesamt 16 Jahre hatte er das verantwortungsvolle und zeitintensive Amt des Ersten Kommandanten inne“, so Kolmeder. Michael Hilpert ist seit 1970 Mitglied und war außerdem als Kreisbrandmeister tätig. Markus Kleiner trat 1973 der Feuerwehr bei und hat es bis zum Hauptfeuerwehrmann geschafft. Dem Landkreis stand er viele Jahre als Schiedsrichter in der Atemschutzausbildung zur Seite. Dass diese Ehrungen kein Geschenk seien, sondern eine Anerkennung stellte Pellkofer in seiner Laudatio heraus: „Ihr leistet einen unbezahlbaren Dienst und seid Vorbilder für die Jugend.“

Bürgermeister Josef Pellkofer erhielt das goldene Feuerwehrehrenkreuz

Die Feuerwehr zu unterstützen „war keine Aufgabe, die mir schwer gefallen ist“, so Bürgermeister Josef Pellkofer während der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Dingolfing.

Ihm wurde an diesem Abend eine besondere Ehre zuteil, als Alfons Weinzierl, Ehrenvorsitzender des Landesfeuerwehrverbands, ihm das Feuerwehrehrenkreuz in Gold überreichte – die höchste Auszeichnung des Landesverbands. Ebenfalls mit dem Steckkreuz ausgezeichnet wurden während der Versammlung des Landesfeuerwehrverbands im September Landrat Heinrich Trapp und Staatsminister a.D. Erwin Huber.

Da Pellkofer damals nicht persönlich dabei sein konnte, freute sich Weinzierl besonders, die Ehrung im Rahmen der Jahreshauptversammlung nachholen zu dürfen. Pellkofer habe der Feuerwehr viele Türen geöffnet und war der Wehr stets eng verbunden. Diese tatkräftige Unterstützung sei keine Selbstverständlichkeit.

Überrascht und erfreut nahm Pellkofer das Steckkreuz entgegen und zollte den Kameraden seinen größten Respekt, die rund um die Uhr „in diesem Jahr sogar an 366 Tagen“ einen unverzichtbaren Dienst für die Gesellschaft leisten.

Ehrenvorsitzender des LFV Alfons Weinzierl und die Vorsitzenden und Kommandanten der Stadtteilwehren gratulierten Pellkofer zur Auszeichnung.
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