Großübung am Gefahrgutzug

Rund 70 Feuerwehrleute waren am Donnerstag in die Übung des Gefahrgutzuges des Landkreises eingebunden.

Es spritzt aus einem Kesselwagen. Was ist das für eine giftige Substanz, die da ausläuft und wie geht man mit ihr um? Drei Tage lang übten Feuerwehren aus dem Kreisgebiet, was bei einem Gefahrgutunfall auf der Schiene zu tun ist. Dazu machte der Gefahrgutzug der DB Netz AG Station auf dem Firmengelände von Develey.

In einer hochindustrialisierten Gesellschaft werden gefährliche Güter häufig verwendet. 3.500 Einträge hat das Register international klassifizierter Gefahrgüter. Natürlich müssen derartige Stoffe auch transportiert werden. Im Jahr sind es deutschlandweit 312 Millionen Tonnen, die verbracht werden. 173 Millionen Tonnen davon sind auf der Schiene unterwegs. Das sind 20 Prozent der im Schienenverkehr beförderten Güter.

Europaweit einmalig

Auch durch den Landkreis führt eine Bahnlinie. Freiwillige Feuerwehren mit Gefahrgutausstattung, die einen Gleisabschnitt in ihrem Einsatzgebiet haben, wurden von Dienstag bis Donnerstag am Gefahrgutzug der Deutschen Bahn unterwiesen, was im Fall einer Leckage eines Kesselwagens zu tun ist. Der Übungszug machte Halt bei der Firma Develey, die dafür ihren Betriebsparkplatz an der Bahnhofstraße zur Verfügung gestellt hatte. Am gestrigen Donnerstag war der Gefahrgutzug des Landkreises an der Reihe. Ihm gehören die Wehren Dingolfing, Landau, Reisbach, Haunersdorf, Simbach sowie die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung an. Rund 70 Feuerwehrleute waren vor Ort.

Der Ausbildungszug Gefahrgut ist eine europaweit einmalige Einrichtung. Er ist in ganz Deutschland unterwegs und erreicht im Jahr 30 bis 35 Standorte.

Der Ausbildungszug besteht aus vier Waggons: Einem Kesselwagen mit absichtlich undichten Stellen, aus denen Wasser läuft. Hier kann in voller Ausrüstung die Leckageabdichtung trainiert werden. Ein begehbarer Kesselwagen, in dem 65 unterschiedliche Armaturen und Sicherheitseinrichtungen erklärt werden. In einem Personenwagen wird normalerweise der theoretische Teil abgehalten, er fand in den vergangenen drei Tagen im Freien statt.

Unterweisung in Theorie und Praxis

Die Unterweisung gliedert sich in drei Teile. Zunächst wird mit einer theoretischen Unterweisung begonnen. Hier frischt Schulungsleiter Uwe Lindenberg beispielsweise das Wissen über Gefahrgutklassen und ihre Kennzeichnung am Kesselwagen auf. Anschließend wird der Aufbau eines Kesselwagens erklärt. Beim dritten Teil wird es dann praktisch. Am Kesselwagen trainieren die Feuerwehrleute in voller Ausrüstung, mit welcher Technik die Leckage verschlossen werden kann.

„Der Ausbildungszug Gefahrgut ist eine gute Ergänzung zu den regelmäßigen Fortbildungen“, sagt der Experte für Gefahrgutsimulation Uwe Lindenberg. Leckagen an Kesselwägen seien ja glücklicherweise äußerst selten. Deshalb sei es umso wertvoller, einen solchen Einsatz tatsächlich einmal zu simulieren. Die Deutsche Bahn unterstütze im Rahmen eines Notfallmanagements die Schulung von Feuerwehrkräften.

Eingebunden in die Übung waren auch Ulrich Schüll vom Katastrophenschutz am Landratsamt, Kreisbrandrat Josef Kramhöller, die beiden Notfallmanager der Bahn Christian Falch und Jakob Obermeier.

Zu den Übungsbeobachtern zählten unter anderen der Gefahrgut-Trupp vom Polizeipräsidium Niederbayern-Oberpfalz und Develey-Werkleiter Alexander Nagrauft. Für die Verpflegung der eingesetzten Kräfte sorgte das BRK.

Pressebericht im BR

Quelle: Idowa

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