Jahreshauptversammlung

Gründungsfest stand im Mittelpunkt – Im Schnitt 150 Stunden Dienst

Die Freiwillige Feuerwehr Dingolfing hat ein aufregendes Jahr hinter sich, das so manchen an die persönliche Belastungsgrenze gebracht hat. Die 171 Mitglieder, davon sind 91 aktive Feuerwehrmänner und -frauen, können mit großem Stolz auf 2018 zurückblicken, wie auf der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Bubenhofer am Sonntag deutlich wurde – stolz auf die eigenen Leistungen, stolz auf ein gelungenes Gründungsfest, stolz auf Kameraden wie etwa Ehrenvorsitzender Josef Zeiler, Georg Huber, Reiner Gillig und Michael Wolf, die für ihre Treue zum Verein geehrt wurden.

Vorsitzender Michael Kolmeder eröffnete vor rund 80 Mitgliedern die Generalversammlung mit einem Rückblick auf 2018. Im Fokus: Das 150-jährige Gründungsfest im Juni. „Welche großartigen Leistungen durch das Zusammenspiel von Einsatzbereitschaft, Idealismus, Kameradschaft und Teamwork auf die Beine gestellt werden können, das haben wir alle im vergangenen Jahr sehr eindrucksvoll und auch öffentlichkeitswirksam bewiesen. Unser 150-jähriges Gründungsfest wird als das herausragende Ereignis der letzten Jahrzehnte in die Geschichtsbücher der Freiwilligen Feuerwehr Dingolfing eingehen“, stellte Kolmeder die Leistung der Helfer und Helfershelfer heraus. Er räumte aber ein, dass die Vorbereitungen so manchen an die Grenze der persönlichen Leistungsfähigkeit gebracht habe, sowohl körperlich als auch nervlich. „Aber je näher es dann auf das Ereignis zuging, umso klarer wurde auch, dass alle Räder in dem Getriebe sauber ineinandergreifen.“

Einsatzreiches Jahr für die Aktiven

Stefan Klein blickte zum ersten Mal als Kommandant auf das Einsatzjahr der Wehr zurück. Die Mannschaft sei zu 253 Einsätzen gerufen worden, 29 mehr als 2017. Davon waren 35 Brandeinsätze, 133 technische beziehungsweise sonstige Hilfeleistungen, 27 Einsätze durch Brandmeldeanlagen und 58 Theater- beziehungsweise Sicherheitswachen. „Prozentual gesehen ist die technische Hilfeleistung mit 53 Prozent unser Einsatzschwerpunkt.“ Klein erinnerte aber vor allem an markante Einsätze in Stadt und Landkreis, die in Erinnerung bleiben werden, so zum Beispiel an Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen, eine Wasserleiche nahe Gottfrieding und mehrere Wohnungsbrände. Insgesamt waren es 216 Einsätze im Stadtgebiet, überörtlich 37. „Es wurden 13 Menschen gerettet oder versorgt“, so die erfreuliche Bilanz. Nur für eine Person kam jede Hilfe zu spät, sie konnte nur noch tot in ihrer Wohnung aufgefunden werden. Oder in Zahlen ausgedrückt: Zählt man alle Einsätze, Sicherheitswachen, Ausbildungen, Übungen, Besprechungen und sonstige Tätigkeiten zusammen, dann waren vergangenes Jahr 6 638 Mann an 807 Tagen mit rund 13 625 Stunden für die Feuerwehr Dingolfing tätig, wofür 13 493 Kilometer zurückgelegt wurden. „Im Schnitt hat jeder Aktive fast 150 Stunden Dienst geleistet“, rechnete Klein vor.

Zwei dieser Vorbilder sind ohne Frage Georg Huber und Josef Zeiler. Beide wurden für ihre langjährige Vereinsmitgliedschaft geehrt. Auf unglaubliche 70 Jahre bei der Wehr kann Georg Huber zurückblicken. Davon war er 41 Jahre lang aktives Mitglied in Dingolfing. „In der von Not und Entbehrungen geprägten Nachkriegszeit war er als umsichtiger und gewissenhafter Dienstgrad eine wertvolle Hilfe“, zollte ihm Vorsitzender Kolmeder Respekt. Da er leider aus gesundheitlichen Gründen nicht kommen konnte, werde man ihm in den nächsten Tagen persönlich die Ehrenurkunde nachreichen.

Ehrenvorsitzender Josef Zeiler (links) hält der Freiwilligen Feuerwehr Dingolfing seit 60 Jahren die Treue.

Ehrenvorsitzender Josef Zeiler ist seit 60 Jahren Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr Dingolfing und hat diese in verschiedensten Funktionen geprägt. Bereits 1961 wurde er zum Löschmeister ernannt, 1972 zum Kommandanten und 1973 zusätzlich zum Kreisbrandmeister. Zwei Jahre später folgte die Bestellung zum Kreisbrandinspektor. „Dieses verantwortungsvolle Amt übte er 18 Jahre lang aus“, so Kolmeder, der sich in der Laudatio an seinen ersten Einsatz mit ihm erinnerte. Er beschrieb Zeiler als „absolut kompetenten Spezialisten in jeder Lage“, als „hervorragenden Einsatzleiter“, der auch mal „laut“ sein konnte, aber zugleich als einen „warmherzigen Menschen, der sich trotz seiner Führungsrolle nie selbst in den Vordergrund stellte“. Nach seiner Zeit als Kreisbrandinspektor habe er die Freiwillige Feuerwehr Dingolfing sechs Jahre als Vorsitzender gelenkt.

Auf jeweils stolze 40 Jahre in der Feuerwehr blicken Reiner Gillig und Michael Wolf zurück. Dass auch viele Kameraden der beiden ebenfalls enormes Herzblut in den Verein und als Helfer in der Not stecken, wurde deutlich, als Kolmeder mit seinem Stellvertreter Michael Köppl sowie Klein mit seinem Stellvertreter Stefan Fischer weitere Mitglieder für langjährige Vereinstreue ehrte und Kollegen zu Beförderungen gratulierte. Die Feuerwehr kann sich glücklich schätzen, so eine gut aufgestellte Mannschaft ihr Eigen nennen zu können – und die Dingolfinger, dass top ausgebildete Feuerwehrmänner ihnen in der Not zu Hilfe eilen.

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