Patenbitten der Feuerwehr Frauenbiburg
Ein Fassl Bier und eine große Bitte hatten die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Frauenbiburg im Gepäck. Auf der Kirtawiese warteten sie nun gespannt auf die Dingolfinger Einsatzkräfte und auf das Kommende. Patenvereinbitten war angesagt, damit man einen starken Partner zur Feier des 150-jährigen Jubiläums zur Seite hat.
Gemeinsam ging es unter musikalischer Leitung der Dingolfinger Stadtmusikanten zum Feuerwehrgerätehaus. „Anstrengend wird es für Euch“, das prophezeite der Zweite Vorsitzende der Dingolfinger Wehr – Michael Köppl – schon eingangs. Und wenn auch der Frauenbiburger Festausschussvorsitzende Günter Grassinger mit Bestechungsmaterial um Milde bitten wollte, es half nicht. Was schon mal positiv von allen Seiten bemerkt wurde, war die Leistung des Schirmherrn Armin Grassinger, der für bestes Wetter sorgte. „Das können wird dann auch im nächsten Jahr vom Freitag, 10. bis Sonntag, 12. Juli, brauchen“, war der Wunsch.
Ein langes Spalier war es, durch das man zog, viel beklatscht in Richtung Tor zur Halle. Doch das blieb noch verschlossen: die erste Prüfung wartete. Ein Stück des diesjährigen Maibaums war hier aufgebaut und eine Handsäge lag parat. Ärmel hoch hieß es für Günter Grassinger, der sich Verstärkung durch seinen Kommandanten Helmut Simbeck holte. Doch der Maibaum zierte sich gewaltig. Anfeuerungsrufe, Applaus, so manche Schweißperle, schmerzende Arme, doch dann fiel die Holzscheibe endlich zu Boden und machte den Weg zumindest zum Gerätehaus frei.
Michael Köppl hieß dort die Gäste willkommen und entschuldigte den Ersten Vorsitzenden Hermann Käser. Ihm schickte man per Telefon beste Genesungswünsche und verband es mit dem Frauenbiburger Gruß: „Überall auf der Welt scheint die Sonne! Prost!“ Mit drei kräftigen Schlägen zapfte der Schirmherr das „Bestechungsfassl“ gekonnt an, die Kirta-Generalprobe war also auch geglückt. Alle gemeinsam freuen sich „narrisch“ auf das Jubiläumsfest. Die Bierfilze auf den Tischen ließen schon Optimismus aufkommen, war doch quasi hier schon eine Zusage abgedruckt. Doch Käser forderte von seiner Mannschaft Härte. Und so ging es für Günter Grassinger, Helmut Simbeck sowie Festmutter Michaela Grassinger und Festbraut Yvonne Kaspar auf das berüchtigte Holzscheitl.
„Liabe Dingolfinga Feuerwehr, mia bitt ma eich heid wirklich sehr. Machts nächst Jahr wieder unseren Paten, lassts auf Euer Ja ned länger warten“, so der Wunsch. Doch die leiteten den „Show-Down“ ein. „Jetzt ist Schluss mit lustig, jetzt geht es um alles“, war die klare Aussage, denn für jeden übernehme man dieses Amt nicht.
Flötzinger (Carsten Vogginger) und dem Wadlbeißer (Christian Stein) gehörte die Bühne. Und sie forderten gleich den Schirmherrn auf. Selbst ist er aktiver Feuerwehrler und für ihn sei es eine große Ehre, bei der Heimatwehr Schirmherr sein zu dürfen, erklärte er. Daher wollte er auch beim Bitten das Beste geben.
Feuerwehrwissen war von Festmutter und Festbraut gefordert. Und die zwei überraschten sogar ihre eigenen Feuerwehrler. Sie wussten um die letzte Festschrift und Pumpleistung des neuen Fahrzeuges ebenso Bescheid, wie um Hydrantenschilder im Ort – fehlerfrei bestanden und Spitze gemacht.
Einsatzbereitschaft – unter diesem Motto stand Prüfung Nummer drei. Ehrenkommandant Franz Lexa hatte vor 25 Jahren schon diese Aufgabe zu bestehen und er sollte auch das Maß der Dinge sein. Er war auch jetzt gefordert, das historische Gewand lag für ihn parat. Doch er sollte nicht allein in Windeseile einsatztauglich auf der Bühne stehen, weitere drei Kräfte haben Feuerwehrgewand verschiedener Jahrzehnte angezogen.
Durchhaltevermögen – hat Frauenbiburg ausreichend Luft für drei anstrengende Festtage? Das Gerät – drei D-Schläuche und Strahlrohre kamen zum Einsatz. Endlich platzte der Ballon, der damit mit guter Puste aufgeblasen werden musste. Das Konfetti flog, die Hoffnung wuchs, die Fertigkeiten wurden ausgiebig getestet, doch das „Ja“ – es wollte nicht kommen.
Kommandant Helmut Simbeck griff nochmals ganz tief in die Trickkiste und beschrieb in einer emotionalen Rede die Kameradschaft und das Miteinander beider Wehren. „Liebe Dingolfinger, nehmt ihr die Partenschaft an?“ – so seine letzte Frage. Jubel und Applaus brandeten auf, als das erlösende „Ja“ endlich zu hören war. Per Handschlag wurde die Patenschaft schließlich besiegelt.
Die Dingolfinger schenkten dem Jubelverein eine „Countdown-Uhr“, die genau anzeigte, wie viele Sekunden es noch bis zum Fest sind. Und auch die Dingolfinger durften ein Präsent entgegennehmen für das neue Gerätehaus: eine schmückende Holzuhr mit beiden Logos. Mit einem dreifachen „Patsch-Nass“ leitete man zur Feier über, bei der noch so manches Extra dargeboten wurde. Beste Stimmung, beste Kameradschaft, bester Zusammenhalt, Schirmherr, Festmutter, Festbraut, Patenverein – jetzt ist die FF Frauenbiburg gut gerüstet und kann in die Feinheiten einsteigen. Dem gelungenen Fest steht nichts mehr im Wege, die Vorfreude steigt.