157 Jahre im Einsatz für die Bevölkerung der Region. Bei Wind und Wetter, zu jeder Tageszeit – alles ehrenamtlich. Am Montag ging es jedoch in einen erfreulichen „Einsatz“, als man im Gasthaus Bubenhofer zusammenkam, um auf das vergangene Jahr zurückzublicken, zu ehren und mit Neuwahlen die Weichen für die Zukunft zu stellen.
Die Freiwillige Feuerwehr Dingolfing zählt derzeit 184 Mitglieder. Dazu gehören 100 aktive Mitglieder, darunter zehn Frauen und 18 Feuerwehranwärter, von denen fünf Mädchen sind. Ergänzt wird die Mannschaft durch fünf passive Mitglieder, neun Ehrenmitglieder und 70 Förderer. Das berichtete Vorsitzender Hermann Käser zu Beginn.
„Sämtliche Einsätze werden von unseren Aktiven freiwillig und ehrenamtlich, aber auch hochkompetent und motiviert erledigt“, betonte Käser. Er dankte den Spendern für ihre großzügige Unterstützung: „Die Spendenbereitschaft der Dingolfinger Privatpersonen ist ungebrochen hoch. Oft werden auch im Zusammenhang mit Einsätzen Beträge gespendet und damit die Anerkennung für unsere professionelle Arbeit ausgedrückt.“ Auch die Stadt Dingolfing leiste wertvolle Unterstützung durch Zuschüsse. Ohne diese Spenden wären viele Anschaffungen des Vereins nicht möglich.
Aufgaben der Zukunft
Als zukünftige Herausforderung nannte Käser den Umbau der Feuerwache, der von der Vorstandschaft mitgestaltet werden müsse: „Die Feuerwache soll weiterhin ein zweites Zuhause für unsere Mitglieder werden.“ Ein weiteres Thema ist die wachsende Belastung durch das steigende Einsatzaufkommen. „Die Arbeit auf so viele Schultern wie möglich zu verteilen, ohne einen kleinen harten Kern auf Dauer zu „verheizen“, wird organisatorisch neue Wege erfordern, damit die Einsatzbereitschaft auf lange Sicht aufrechterhalten werden kann.“
Kommandant Stefan Klein präsentierte beeindruckende Zahlen: Im Jahr 2024 wurde die Feuerwehr Dingolfing zu 257 Einsätzen gerufen, was einem Schnitt von 1,4 Einsätzen pro Tag entspricht. Diese gliedern sich in 41 Brandeinsätze, 131 technische beziehungsweise sonstige Hilfeleistungen, zehn ABC-Einsätze, 24 Einsätze durch Brandmeldeanlagen und 51 Sicherheitswachen, beispielsweise in der Stadthalle oder beim Kirta.
Die einsatzreichste Woche war die Kalenderwoche 30 mit 12 Einsätzen, der 20. Januar war mit fünf Alarmierungen der einsatzreichste Tag. Insgesamt wurden 35 Menschen gerettet oder versorgt, für vier Personen kam leider jede Hilfe zu spät. Die Bilanz des Jahres 2024 umfasst 4593, 2 Einsatzstunden und 7 376 gefahrene Kilometer.
Ehre und Gemeinschaft
Im Rahmen der Neuwahlen wurde Josef Hofmann als Vertreter der Passiven gewählt und gleichzeitig mit Ehrungen aus seinem aktiven Dienst verabschiedet. Er und Jürgen Niedermeier erhielten die Ordensspange LAZ.
Die Kassenprüfer Siegfried Neudecker und Michael Wolf wurden einstimmig wiedergewählt. Neben vielen weiteren Beförderungen und Ehrungen an diesem Nachmittag, wurden Markus Kleiner für 50 Jahre und Josef Zeiler für 65 Jahre Vereinszugehörigkeit geehrt. Ludwig Huber erhielt die Ehrenmitgliedschaft für besondere Verdienste um den Verein. Ehrungen des Freistaats Bayern für 25 Jahre aktiven Dienst gingen an Matthias Spang, Christian Stein und Michael Wagner sowie für 40 Jahre an Franz Rammelsberger.
Bürgermeister Grassinger lobte den Einsatz der Feuerwehr: „Ihr rückt mit Herz und Verstand für unsere Gemeinschaft aus und habt zahlreiche Menschen und Tiere geschützt sowie größeren Schaden abgewendet.“
Landrat Bumeder würdigte die hervorragende Kameradschaft und die Sicherheit, die die Feuerwehr der Bevölkerung gibt. Kreisbrandrat Schraufnagel sprach der Feuerwehr seinen höchsten Respekt und Dank aus: „Eine professionelle, verlässliche, schlagkräftige, aber auch kameradschaftliche Feuerwehr – das ist die Dingolfinger Feuerwehr. Hier gibt es kein Ich, sondern nur ein Wir.“
Quelle: Idowa