Hauptversammlung

Neu aufgenommene Mitglieder und solche, die aus der Jugendfeuerwehr in den aktiven Dienst übergetreten sind.
Neu aufgenommene Mitglieder und solche, die aus der Jugendfeuerwehr in den aktiven Dienst übergetreten sind.

Selbst die schwierige Zeit des Corona-Lockdowns hat der Feuerwehr nichts anhaben können. Dieses Fazit zog sich wie ein roter Faden durch die Mitgliederversammlung der Freiwilligen Feuerwehr am Samstag im Gasthaus Bubenhofer.

Das Virus wirbelte allerdings den Zeitplan durcheinander. An Mitgliederversammlungen im Hochsommer bei brütender Hitze können sich auch altgediente Feuerwehrler nicht erinnern. Normalerweise tagt der Verein am 6. Januar, wenn Eis und Schnee vom Winter zeugen.

Maibaumkomitee

„In der langen Zeit des Lockdowns hatten wir durchaus Sorge, dass unser Zusammenhalt leiden könnte. Zum Glück hat sich das nicht bestätigt, sondern im Gegenteil. Im Nachhinein kann man fast sagen, dass wir insgesamt gestärkt aus der Zeit der Pandemie hervorgegangen sind“, bilanzierte der Vorsitzende Michael Kolmeder. Diese Einschätzung teilte Kreisbrandrat Josef Kramhöller. Man habe trotz Ansteckungsgefahr die Einsatzfahrzeuge immer voll besetzen können.

Die Freiwillige Feuerwehr Dingolfing hat 172 Mitglieder, davon 96 aktive Mitglieder. Besonders bitter sei, so Kolmeder, das Versammlungsverbot für das Maibaumkomitee gewesen. „Die Entscheidung zur Absage des Maibaumaufstellens war ohne Zweifel die schwierigste und bitterste Entscheidung meiner Amtszeit.“ Es sei verwunderlich gewesen, dass selbst befreundete Feuerwehren kolportierten, dass die Feuerwehr Dingolfing so zerstritten sei, dass sie keinen Maibaum aufstellen könne. Der Vorsitzende: „Ich glaube, jeder der hier Anwesenden kann bestätigen, dass genau das Gegenteil der Fall ist.“

Besonders hob er die Aktivitäten des noch jungen Social-Media Teams hervor. Dies leiste einen eminent wichtigen Beitrag zur Außendarstellung auf Instagram, Facebook sowie auf der neu gestalteten Homepage. Auf diesem Gebiet könne man bayernweit mit anderen Wehren locker mithalten.

2020 wurde die Feuerwehr zu 190 Einsätzen gerufen. Sie gliedern sich in 34 Brandeinsätze, elf technische/sonstige Hilfeleistungen, vier ABC-Einsätze, 26 Einsätze durch Brandmeldeanlagen und 15 Theater-/Sicherheitswachen. Das waren insgesamt 48 Einsätze weniger als im Jahr 2019 als Corona nur als Biersorte bekannt war.

2021 verzeichnete die Dingolfinger Wehr 214 Einsätze. Kommandant Stefan Klein: „Heute und obwohl die Pandemie noch nicht vorbei ist, stelle ich fest, dass uns auch diese Situation nichts anhaben konnte. Ich glaube, dass wir daraus sogar noch gestärkt hervorgehen werden. Die in den letzten beiden Jahren erbrachte Leistung, ihr habt teilweise zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger, sogar in Kauf genommen selbst infiziert zu werden, zeigt wie stark unsere Feuerwehr Dingolfing ist.“

Die Jugendgruppe (12 bis 17 Jahre) hat zwölf Mitglieder, fünf davon sind Mädchen. Der Jugendwart Matthias Weigl sagte, es gelte den Personalstock zu halten. Künftig wolle man den Focus wieder mehr auf die Praxis legen. Eine Online-Schulung könne dies nicht ersetzen. Schriftführer Thomas Layh erläuterte einige, meist marginale Satzungsänderungen, die jeweils einstimmig angenommen wurden. Die bedeutendste ist eine Reduzierung der Amtszeit der einzelnen Vorstandsposten von bisher sechs auf vier Jahre. Die Verkürzung soll den Effekt haben, dass sich künftig wieder mehr Leute für Führungsaufgaben zur Verfügung stellen. Auch eine Amtsperiode dranhängen, fällt bei vier Jahren leichter.

Landrat Werner Bumeder dankte der Feuerwehr für ihre sehr erfolgreiche Arbeit. „Wenn wir die vielen ehrenamtlichen Stunden innerhalb eines Jahres alle bezahlen müssten, würde uns das sehr stark belasten“, sagte er in seinem Grußwort und fügte mit einem Augenzwinkern zu seinem Sitznachbarn Armin Grassinger an: „Ich möchte nicht sagen, dass sich die Stadt Dingolfing das nicht leisten könnte.“

Für die große Wertschätzung der Feuerwehr spricht auch die Teilnahme von neun Stadträten an der Mitgliederversammlung. Zu einer Beschlussfähigkeit des Plenums fehlte nicht viel. 7 500 Feuerwehren gibt es im Freistaat. „Die Feuerwehr Dingolfing spielt in der Champions-League“, sagte Grassinger.

Nun passives Mitglied: Hermann Käser
Schnupftabak für den Innenminister

Zahlreiche Mitglieder wurden geehrt. Darunter „Schwergewichte.“ Ludwig Zellner und Hermann Weber sind seit 70 Jahren der Feuerwehr verbunden. Beide sind auch Ehrenmitglieder. „Der Zellner Wigg fehlt bei keiner Veranstaltung und zieht sich bis heute gern ein Schürzerl an und übernimmt den Bierausschank beim Maibaumfest“, lobte der Vorsitzende. Hermann Weber knüpfe in ganz Deutschland und darüber hinaus Kontakte zu Gleichgesinnten. Legendär sei sein Auftritt beim Landesfeuerwehrtag gewesen, als er Innenminister Joachim Herrmann eine Prise Schnupftabak angeboten habe. Franz Peisl gehört 60 Jahre der Feuerwehr an. Da er seit vielen Jahren im Bürgerheim lebt, wird ihm die Ehrenurkunde dort überreicht. Für zehn Dienstjahre wurden Tim Nußbaumer, Mario Müller, Tobias Luchs, Daniel Habedank, Sebastian Hilz und Simon Palko ausgezeichnet. Für 20 Jahre: Stefan Klein, Daniel Haider, Daniel Hochleitner, Franziska Saller und Veronika Saller. Für 30 Jahre: Rupert Stinglwagner.

Ludwig Zellner wurde für 70 Jahre Vereinsmitgliedschaft geehrt.
Sieben Jahrzehnte ist Hermann Weber Mitglied. Ihm gratulierte Kolmeder.

Der Kreisbrandrat ehrte Andreas Spang, Harald Zallinger und Mario Renz (25 Jahre) und Michael Kolmeder (40 Jahre). Unter dem Tagesordnungspunkt „Wünsche und Anträge“ gab es nur eine Wortmeldung. Ein Bekenntnis zum Standort des Feuerwehrhauses in der Innenstadt. Daran sollte unbedingt festgehalten werden.

25- und 40-jähriges Jubiläum

Wie üblich stiftete der Bürgermeister 200 Liter Freibier. „Pro Jahr,“ kam spaßhalber ein Satz aus dem Kreis der Mitglieder. Da das Jahr 2021 ohne Versammlung auskommen musste, hätte sich die milde Gabe verdoppelt. Ein Abweichen von der Tradition gab es beim Speiseplan. Statt Lüngerl wurde der Witterung geschuldet Wurstsalat aufgetischt.

Bürgermeister Grassinger freute sich über eine Funktionsweste.
Bürgermeister Grassinger freute sich über eine Funktionsweste.
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