Jahresbericht 2016 des Kreisfeuerwehrverbandes

Anton Knöckl, Elisabeth Fischer, Landrat Heinrich Trapp, Kreisbrandrat Josef Kramhöller und Ulrich Schüll wohnten der
Pressekonferenz im Katastrophenschutzraum des Landratsamtes bei.
Anton Knöckl, Elisabeth Fischer, Landrat Heinrich Trapp, Kreisbrandrat Josef Kramhöller und Ulrich Schüll wohnten der Pressekonferenz im Katastrophenschutzraum des Landratsamtes bei.

Im vergangenen Jahr leisteten 1.770 Feuerwehren mit 16.635 Feuerwehrdienstleistenden insgesamt 1.134 Einsätze im Landkreis Dingolfing-Landau. Damit wurde die Rekordmarke aus dem vergangenen Jahr zwar nicht geknackt, aber Kreisbrandrat Josef Kramhöller zeigte sich trotzdem mit beim Pressegespräch am Donnerstagmorgen im Katastrophenschutzraum des Landratsamts mehr als zufrieden. Stolz war er vor allem auf die Hilfsbereitschaft der Feuerwehrleute aus dem Landkreis, als es im Juni 2016 zum Katastrophenfall im Nachbarlandkreis Rottal-Inn gekommen war.

Eine sehr umfangreiche Einsatzstatistik konnte Kreisbrandrat Josef Kramhöller für das abgelaufene Einsatzjahr 2016 dem Landrat Heinrich Trapp präsentieren. Gleich zu Beginn ging er ausführlich auf die Personalsituation der 93 Freiwilligen Feuerwehren im Landkreisgebiet ein. Derzeit stehen 4.579 ehrenamtliche Einsatzkräfte, davon 216 Frauen, zur Verfügung.

114 Jugendliche konnten im vergangenen Jahr durch Erreichen der Volljährigkeit in die aktiven Mannschaften wechseln. Die dadurch entstandene Lücke in den Jugendgruppen konnte aber wieder (fast) im vollen Umfang geschlossen werden: „Wir haben bei den Jugendlichen weiterhin konstante Zahlen, was aufgrund der demografischen Entwicklung eine gute Nachricht ist“, so Kramhöller.

Im Jahr 2016 waren an insgesamt 1.074 verschiedenen Einsatzstellen 1.770 Feuerwehren mit 16.635 Feuerwehrdienstleistenden im Einsatz. Sage und schreibe 37.979 Einsatzstunden wurden dabei geleistet und damit die Stundenzahlen aus dem Vorjahr (32.819) förmlich pulverisiert.

Bei 98 Brandeinsätzen waren sechs Großbrände, 18 Mittelbrände und 47 Kleinbrände zu bekämpfen. Bei den restlichen 27 Brandeinsätzen war ein Eingreifen der Feuerwehren hingegen nicht mehr erforderlich. Drei Personen konnten durch die Feuerwehrleitern wahrscheinlich das Leben gerettet werden. Einen hohen Anstieg verzeichneten die Wehren aus dem Landkreis in puncto Fehlalarme. „Größtenteils wurden diese durch Fehlauslösungen von automatischen Brandmeldeanlagen oder durch menschliches Fehlverhalten verursacht“, berichtete Kramhöller. Die hohe Anzahl von Fehlalarmen sei auch darin begründet, dass es im Landkreis mittlerweile 159 Sonderbauten und Industriebauten gibt, „und die sind mit insgesamt 7.600 Brandmeldeanlagen ausgestattet“, so Kramhöller.

Ferner wurden 595 Technische Hilfsleistungen verbucht. Deutlich gestiegen ist dabei die Zahl der Verkehrsunfälle. Bei 151 Unfällen (Vorjahr: 138) war der Einsatz der Feuerwehren erforderlich. „Das Zusammenspiel zwischen Polizei, Rettungskräfte und Feuerwehren ist hier hervorragend“, betonte Kramhöller ausdrücklich. Sehr bedauerlich, so der Kreisbrandrat, ist die Tatsache, dass bei einigen Unfällen und Suizidfällen sieben Personen nur noch tot geborgen werden konnten.

Bei allen Einsätzen wurden 51 Personen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes von den Feuerwehren betreut und erstversorgt: „Das ist eine wichtige Aufgabe der Feuerwehren, da wir meistens zuerst vor Ort sind“, so Kramhöller. Neben Sturmschäden, Unwetterschäden oder Insekteneinsätzen mussten die Feuerwehren des Landkreises auch 37 eilige Wohnungsöffnungen vornehmen.

Auch 187 sonstige Tätigkeiten gehören zum Aufgabengebiet der Feuerwehren. So zum Beispiel die Verkehrsabsicherung bei Festumzügen und auch bei 106 Sicherheitswachen sorgten die Feuerwehrleute für ein „sicheres Gefühl“ bei wichtigen öffentlichen Veranstaltungen.

Hilfe für Rottal-Inn

Explizit ging der Kreisbrandrat auch auf den Einsatz im Nachbarlandkreis Rottal-Inn ein. Im Juni wurde nach schweren Regenfällen der Ort Simbach am Inn von schweren Überflutungen heimgesucht. Nachdem es dort mehrere Todesopfer gab, erging ein Hilfleistungsgesuch an das Landratsamt Dingolfing-Landau. Und die Wehren aus dem Landkreis packten sofort mit an. Sichtlich stolz bemerkte Kramhöller: „Wir haben die Kommandanten um 2 Uhr morgens praktisch aus dem Bett geklingelt, aber jeder hat uns sofort seine Hilfe angeboten“. So fanden sich wenige Stunden später 119 Einsatzkräfte auf dem Landauer Festplatz ein. An den darauffolgenden drei Tagen waren insgesamt 416 Einsatzkräfte in Simbach im Einsatz: „Da hat keiner gemeckert. Da hat sich der Landkreis Dingolfing-Landau hervorragend präsentiert“, so Kramhöller. Ulrich Schüll, Katastrophenschutz-Sachbearbeiter im Landratsamt, stellte klar, dass man aus den Vorfällen im Nachbarlandkreis seine eigenen Schlüsse gezogen habe. So wurde zum Beispiel das Personal im Stab „Führungsgruppe Katastrophenschutz“ weiter aufgestockt. Zudem ist der Katastrophenschutz nunmehr komplett auf Digitalfunk umgestellt worden.

Elisabeth Fischer, Abteilungsleiterin für Sicherheit, Gewerbe und Verkehr, stellte die gute Zusammenarbeit mit den Feuerwehren heraus. Das Kompliment gab Josef Kramhöller gerne zurück und führte aus: „Das Landratsamt hat immer ein offenes Ohr für die Probleme und Anliegen der Feuerwehren“.

Landrat Heinrich Trapp bedankte sich bei den Feuerwehren für die herausragende Leistung im vergangenen Jahr. Man könne, so Trapp, nicht oft genug „Danke“ sagen. Zum Abschluss stellte Trapp klar, dass jeder Bürger aus dem Landkreis stolz auf die vielen ehrenamtlichen Feuerwehrleute sein könne, „denn dieses Engagement und Hilfsbereitschaft ist einmalig“.

Quelle: Idowa

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