Maifest der Freiwilligen Feuerwehr

Der 1. Mai verwöhnte die Dingolfinger Bevölkerung mit zunehmend sonnigem Wetter, was zu einem Ansturm von Besuchern auf die Tische und Bänke vor der Freiwilligen Feuerwehr Dingolfing führte, die nach dem Mittagessen beim 26. traditionellen Maibaumaufstellen dabei sein wollten. Die für ihre Küche berühmte Feuerwehr hatte auf dem Holzofengrill seit sechs Uhr morgens herzhaften Rollbraten, Schweinswürstl und Käsegriller vorbereitet, dazu gab’s Kraut und Kartoffelsalat und auch Brezen und Bier war reichlich vorhanden.

Für den Nachtisch oder zum Nachmittagskaffee boten sich die vielen Torten und Kuchen im leer geräumten Feuerwehrhaus an. Ab 11 Uhr in der Früh waren schon die ersten Gäste da und die Küche hatte immer alle Hände voll zu tun. Die überaus stattliche Fichte von fast 32 Metern Länge wurde dieses Jahr von Altbürgermeister Erwin Rennschmied gestiftet. Der Baum stammt aus den Wäldern bei Heimlichleiden und wurde am Vortag geschlagen und gleich an Ort und Stelle von den Helfern „geschepst“, das heißt geschält und gereinigt.

Der Erste Vorsitzende der Feuerwehr Dingolfing, Alexander Schmidlkofer berichtete, dass die Vorbereitungen für das Maifest schon seit Anfang März laufen. Es gibt ein eigenes Maibaumkomitee, das sich aus zehn bis 15 Ehemaligen, aus den „Feuerwehrrentnern“, zusammensetzt, die für die Organisation zuständig sind. Ab der Mittagszeit kamen immer mehr Besucher, die sich das Essen unterm freien Himmel schmecken lassen und das Aufstellen des Maibaums nicht versäumen wollten, so dass die Schlangen vor der Essensausgabe kein Ende nahmen.

Somit verzögerte sich das Aufstellen der großen Fichte bis um 14 Uhr. Zwei große grüne Kränze und eine Anzahl von alten Zunftschildern waren schon bereitgelegt worden, aber man plante, den Baum ohne Schmuck aufzustellen und dann mit Hilfe einer Drehleiter den Maibaum zu schmücken. Natürlich war der Maibaum, so Alexander Schmidlkofer, die ganze Nacht bewacht worden, aber die alte Tradition des Maibaumstehlens konnte heuer aufgrund der tüchtigen Bewachung nicht gelingen.

Dann war es so weit: 50 bis 60 aktive und passive Feuerwehrmänner, in einheitlicher Kleidung und mit festen Handschuhen versehen, machten sich ans Hochhieven der großen Fichte, die ganz oben ihre grüne Spitze trug. Nach und nach wurden die Schwaiberl angebracht und in den Boden gestemmt. An jeder Schwaiberlstange standen drei Mann zu beiden Seiten und mit vielen kräftigen Haurucks wurde der mächtige Baum Stück für Stück immer weiter in die Höhe gewuchtet. Den untersten Teil des Maibaums versuchten an die 30 Helfer zu stützen und zu stabilisieren. Immer wieder mussten die Schwaiberln neu positioniert werden, ein neues Schwaiberl wurde dazwischen geschoben oder das letzte nachgerückt.

Auch zwei Schwaiberlführer waren im Einsatz, die die Position der Stangen korrigierten. Beim fünften Schwaiberl waren schon vier Mann an jeder Stange, denn die Stangen wurden immer länger und die Anstrengung sowie der Kraftaufwand für die Männer nahmen stetig zu. Nach einer halben Stunde reckte sich der Baum schon mächtig in der Schräge in die Höhe. Dann wurde das letzte Schwaiberl angebracht, gut zehn Meter lang, und nach wenigen Haurucks ruhte der Maibaum sicher im Eisenständer. Dann hörte man kräftige Schläge, als der Baum gesichert und verkeilt wurde. Kraftvoller Applaus von den vielen anwesenden Gästen brandete da auf.

Quelle: Idowa

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